Das Drachenboot
Drachenboote sind knapp 13 Meter lange Boote aus Kunststoff und haben ihren Ursprung in Südostasien. Angetrieben werden sie von 16 bis 20 Paddlern, die sich nach dem Rhythmus des im Bug sitzenden Trommlers synchron bewegen. Drachenbootrennen werden in der Regel über Distanzen von 200, 250, oder 500 Metern gefahren.
Der Mythos „Drachenboot”
Um den Ursprung der Drachenboote ranken sich die unterschiedlichsten Legenden und Mythen. Eine der schönsten stellt hierbei die um den populären chinesischen Nationaldichters Qu Yuan dar.
Dieser wurde als Premierminister im Jahre 303 v. Chr. wegen seiner Reformpolitik vom Königshof verbannt. Die Missstände in seinem Land ließen ihn jedoch nie los.
Am 5. Tag des 5. Mondmonats im Jahre 278 v. Chr. stürzte er sich aus Verzweiflung in die Fluten des Flusses Mi Muo. Als seine ihn verehrenden Landsleute von seinem Freitod erfuhren, machten sie sich in (Drachen-)Booten auf die Suche nach der Leiche. Um den Leichnam Qu Yuans vor den gefräßigen Fischen zu schützen, trommelten die Menschen, schlugen mit den Paddeln auf das Wasser und warfen Reis in den Fluss. Der Körper des Dichters blieb jedoch verschollen. Der Legende nach werden in Angedenken an Qu Yuan seither Drachenbootfeste ausgetragen, bei denen Reis als Opfergabe in den Fluss gestreut wird.
Als Fortbewegungsmittel wird die Form der Drachenboote in China jedoch bereits seit 500 v. Chr. eingesetzt. Der Drachenkopf am Bug der Boote steht hierbei als Symbol für eine reiche Ernte, Glück und Fruchtbarkeit.
Anfang der 70er Jahre entwickelte der Hong Kong Tourismus Verband das Konzept für ein Drachenbootfestival als Werbung für die Stadt. Das erste “Hong Kong International Dragonboat Race” fand 1976 mit 10 Mannschaften statt und stellt den Beginn der modernen Drachenboot-Geschichte dar. Gerade in Südostasien genießen Drachenbootrennen höchsten gesellschaftlichen Stellenwert. Eines der größten Drachenbootrennen findet am Neujahrstag in der Bucht vor Hong Kong statt, welches hunderttausende Zuschauer verfolgen.
Seit Anfang der 1990er Jahre wuchs die Popularität des Drachenbootsportes auch in Deutschland stark. Mittlerweile gibt es in vielen Städten großer Drachenbootregatten, die Volksfestcharakter haben und teilweise fünf- bis sechsstellige Besucherzahlen aufweisen.
1991 wurde der Weltverband "International Dragon Boat Federation" (IDBF) gegründet mit dem Ziel, den Sport zu organisieren und koordinieren und den Erhalt der chinesischen Tradition im Rahmen einer sich entwickelnden, modernen Sportart zu unterstützen.